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❥ Hochzeitskolumne #1: Es kommt immer anders als man denkt ...

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DE- One Month To Go. 25. Juli 2018. Es ist von nun an nur noch genau ein Monat hin bis zu unserem großen Tag und ich fühle mich, als würde mich ein riesen großes schwarzes Hochzeitsloch in sich einzaugen. Nicht nur, dass ich mitten in den Hochzeitsvorbereitungen stecke; nein, ich habe mir vor allem auch noch vor ca. sechs Monaten gedacht, es wäre cool, sich auch noch in diesem Jahr selbstständig zu machen. Es konnte ja wirklich keiner ahnen, dass alle Behördengänge und Planungen auf einander fallen würden. HaHaHa

Sara, dass war wirklich sehr schlau von dir! Aber imerhin weiß ich am Ende des Jahres, was ich geleistet habe!

Und heute kam auch noch Gott sei Dank(!) das erlösende Telefonat: Mein Gründerzuschuss, den ich vor über einem Monat beantragt hatte, wurde gewährt und mir fällt ein rieser Brocken (in etwa der Größe einer mittelgroßen deutschen Stadt) vom Herzen.

Jetzt kann ich mich wirklich freuen, etwas entspannen und mich in die letzten Vorbereitungen werfen.

 

Ich stecke ja nun schon relativ lang in den Hochzeitsvorbereitungen, aber ich habe mir gedacht, ich nutze vorallem den letzten Monat dazu, zu resümieren und in den folgenden vier Wochen eine Hochzeitskolumne zu schreiben.

 

1. Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne...

Mein Lieblingsmensch und Mann fürs Leben macht mir einen Antrag fürs Leben:

 

Eigentlich wollten wir nie heiraten, und eigentlich kommt immer alles anders als man denkt...

Und ehrlich gesagt, habe ich mir auch nie ausgemalt, wie mein Antrag von meinem Traummann ausehen sollten, geschweige denn, wo er stattfinden würde. Zumal ich im zarten Alten von 18 Jahren bereits einen Antrag bekommen habe und der mich und meine Mitmenschen wohl bis dato recht beeindruckt und wohl auch beeinflusst hatte.


Im Sommer 2015 hatten wir einen gigantischen Reiseplan: zuerst ging es für uns mit Schwiegermama und Schwiegerpapa nach Burgas zum Schwager ans schwarze Meer. Es war ein schöner Familienurlaub mit Strandtagen, Ausflügen, Shopping und Familienzeit. Von hier aus sollte für uns die Reise mit dem Bus weiter nach Istanbul gehen und nach einem kurzen Zwischenstopp in München (denn einer muss ja arbeiten gehen) sollte der aufregenste Teil unseres Sommers kommen:

Es ging auf nach New York - allein wenn ich auch nur jetzt daran denke, bekomme ich wieder Tränen in den Augen.
Ich war so aufgeregt (gut, dass bin ich vor solchen reisen eigentlich immer), aber ich war noch nie in Amerika und vor allem, welche Frau träumt nicht davon, einmal in ihrem Leben nach New York zu fliegen.

 

Ich hatte sogar, dank meines Teuersten einen Sitz am Fenster, damit ich alles in vollen Zügen genießen konnte.
Er weiß einfach immer ganz genau, was ich brauche und womit er mich glücklich machen kann :)

Kurz vor Ende unseres Aufenthalts wollten wir nochmal alles aus der Stadt und aus unserem Budget herausholen was ging, seltsam war nur, dass mein Traummann mir anbot, mich für den Abend hübsch zu machen, mit neuer Garderobe und Maniküre und Pediküre. So kannte ich ihn gar nicht. Aber ich dachte mir "nun gut, wir sind in New York, es wird wohl besonders edel heute Abend werden."

So machten wir uns am Abend dann (ohne auch nur einen Funken Verdacht zu schöpfen) zu einem italienischen Restaurant. Doch dieser war leider viel zu voll und die Schlange vor dem Eingang viel zu lang. Es ist einfach immer alles so unglaublich hipp in dieser Stadt. Nun, so spontan wie wir nun einmal sind, entschieden wir uns kurzer Hand in eine andere Pizzeria zu gehen. Was wir nicht wussten, dass jene zum anderen Restaurant gehörte, allerdings schon bereits vor Jahren eröffnet hatte, allerdings von der Einrichtung und vom Flair eher gewöhnungsbedürftig war...

Da saßen wir nun, aufgebrezelt und aßen unsere Pizza von Plastiktellern und tranken Bier aus Plastikbechern bei Elektromusik. Nichtsdesto trotz war es irgendwie witzig, wie wir zwei dort nicht hineinpassten in unserem Look, doch die Pizza schmecke gut und das ist es ja, was am Ende eines Pizzeriabesuchs zählt. Ich ahnte ja nicht, was mich an diesem Abend noch erwarten sollte.

Gut gesättigt schlenderten wir zum Pier. Mein Traummann schickte mich mit der konkreten Aufforderung, ich solle doch noch ein paar schöne Fotos machen, vor.
Auf einmal stand er hinter mir und urplötzlich wusste ich was geschah. Es war fast so, als hätte es mir mein weiblicher 6. Sinn gesagt oder auch einfach weil er so unglaublich aufgeregt und die Spannung merklich zu spüren war.

Er kniete sich hin und fragte mich, ob ich seine Frau werden wollen würde, am Pier, in New York, mit Blick auf die Skyline im Sonnenuntergang  ....

Ich war sprachlos, zog ihn zu mir hoch und sagte „Ja“. Auch ich war nämlich urplötzlich so aufgeregt, dass ich zu nichts anderem mehr in der Lage war. Man denkt ja immer, es sei wie in den Filmen, dass Frauen weinen, schreien, umfallen oder losquasseln ... Wenn dann aber für einen selbst der Moment gekommen ist und das auch noch ohne, dass man überhaupt nichts davon mitbekommt, dann ist es alles so unglaublich anders und auch aufregend.

Es war wohl auch für unsere Mitmenschen sehr aufregend, denn selbst die Fotos, die dort am Pier von uns entstanden sind, sind alle mehr oder weniger verwackelt ;)

Trunken vor Glück, liefen zurück zu einem anderen Italiener, bei dem mein Traummann auf dem Weg zum Pier eine Flasche Sekt bestellt hatte, welcher aber dachte, dass wir sicher nicht zurückkommen würden.

Überrascht, dass ich wir nun doch überglücklich vor ihm stehend unseren Sekt einforderten, ließ in blitzschnell sich tausendmal entschuldigen und hineinflitzen.

Nach kurzer zeit wurde mein Traummann etwas Weile unruhig und hielt Ausschau nach einer Limousine (was er mir später erzählte), doch der Fahrer der Limousine, die dort stand, verneinte vehement und mehrmals, dass er derjenige sei, der sie gebucht hatte. So fuhren wir kurzerhand mit einem Taxi zum Rockefeller Center.
Dort iangekommen, konnten wir perfekt den Abend ausklingen lassen. Der Ausblick war fantastisch, die Cocktails und Bedienung ein Traum und wir super happy, dass wir uns verlobt hatten, in New York City. 

Noch an diesem Abend erzählte mir mein Traummann wie akribisch er alles geplant hatte und von all den Pannen, die passiert waren:

Den Ring kaufte er mit seiner Mutter bei einem kleinen einheimischen Juwelier in der bulgarischen Stadt Nessebar, er überlegte sich seither wo wohl der beste Ort für die Verlobung sei und entschied sich dann schlussendlich, als wir in Istanbul waren, dass er ihn in New York machen würde.

So versteckte er ihn auf der Reise durch 4 verschiedene Länder, ohne das ich etwas davon mitbekam, buchte für jenen Abend in New York in 5 verschiedenen Restaurants einen Tisch (unter anderem auch der oben beschriebene erste Italiener), eine Limousine und einen Platz in der Rofftop Bar.

 

Pannen passieren und doch bin ich froh, dass alles so gekommen ist. Es ist schön, eine Anekdote zu haben, die man später seinen Kindern oder Enkeln erzählen kann. Ich habe mich vorher nur ein wenig mit dem Thema beschäftigt und doch setzt man Erwartungen in seinen Partner, dass er genau den richtigen Ring aussucht, in der richtigen Größe und mit dem richtigen Stein. Und mein Traummann hat alles richtig gemacht, auch wenn der Ring am Ende ganz anders aussieht, als ich es mir vielleicht vorgestellt habe.

2. Die Verlobungszeit gilt für ein Jahr!

 

... nicht für uns. Denn nach unserer Verlobung verflog die Zeit, wie im Flug. Wir taten uns schwer, ein geeignetes Datum zu finden, hatten viel zu tun mit beruflichen und privaten Veränderungen und Umbrüchen, so dass wir erst nach 2 Jahren und vielen Rückfragen aus der Familie ein Hochzeitsdatum finden konnten.

Mein Tipp: Stresst euch nicht und nehmt euch die Zeit, die ihr euch als Verlobte nehmen wollt. Im nachhinein fand ich es sogar schön, eine extra lange Zeit verlobt gewesen zu sein. Ich mein, erinnern wir uns nicht daran, wie lang wir gebraucht haben "Mein Freund" zu sagen und jetzt soll das "mein Verlobter" nur für gerademal ein Jahr gelten? Nein, die Verlobungszeit ist dich auch dafür da, sich zu freuen, und sich im Klaren zu werden, wie und was man will. Perfekter kann es doch gar nicht sein. Und macht euch nichts draus, aus den Fragen von euren Familienmitgliedern und den Menschen aus eurem Bekannten- und Freundeskreis. Ihr seid es, die am Ende entscheiden sollen, wann und wie ihr heiratet!

3. Wie findet man den perfekten Hochzeitstag?

 

Um ehrlich zu sein, es ist wohl wie bei der Geburt eines Kindes - das perfekte Datum gibt es nicht. Zumindest nicht für eure Gäste. Füe den einen liegt es mitten im Bietriebsurlaub, für den anderen in den Ferien und für andere genau in der Zeit wo es keine Flüge gibt und hoffentlich liegt aber das Datum für viele menschen günstig, dass sie es einrichten können.

Wir entschlossen uns dazu, die ganze Datumssuche astrologisch anzugehen. Da die Familie sehr spirituell und astrologisch fit ist, fanden wir unser Datum, an dem wir unseren Bund für immer besiegeln wollten.

Und er liegt mitten im Sommer, mitten in der Ferienzeit. HaHaha

 

4. Wir feiern in einem kleinen Kreis.

 

Ähm, nicht ganz. Hin und her überlegt haben wir, sollen wir einfach heimlich auf Bali heiraten. Nein, die jeweiligen Schwiegermütten wären sicherlich nicht sehr erfreut darüber gewesen. Sollen wir, wie alle anderen Münchner in unserer Umgebung heiraten? Wäre sicherlich auch gegangen, aber für uns soll dieser Tag viel mehr sein, als nur ein Tag wie jeder andere in einer Stadt, die wir schon wie unsere Westentasche kennen. Es hängen hier so viele Erinnerungen, da bereits viele Mitglieder der Familie in der näheren Umgebung geheiratet haben und irgendwie schwingt in München auch immer ein bisschen Arbeitsfeeling mit, dass hat uns irgendwie nicht gefallen. Wir wollten etwas ganz Besonderes - Am Anfang flammt kurze Idee auf: Eine Hochalpine Hochzeit wäre fein. Berge sind toll, aber auch nicht gerade förderlich, was die Organisation betrifft und ich hätte gern irgendwie Alles gehabt: Berge mit Meer oder See oder auch ein Schloss. Ja, ich gebe es zu, im herzen bin ich doch ein bisschen Prinzessin.

Und so entwickelt sich aus einer kleinen Idee der Plan von unserer Hochzeit und reifte mit der Zeit mehr und mehr.

Aber wie ging das von Statten? Der Weg führte uns von meiner Schwiegermutter, die Yogalehrer-Ausbildungen in Indien anbietet, zu einem befreundeten Hotellier am Wolfgangsee, der bei ihr eben diese Ausbildung machte und auf Grund seiner begrenzten Räumlichkeiten zu unserer jetzigen Location und somit auch zu unserer Gästeliste.

Man muss erwähnen, dass die Familie meines Traummannes mit der Meinigen außer Frage steht - Es steht 45 zu 3.

Es sei des Weiteren erwähnt, dass es sich hier um eine riesige Patchwork-Familie handelt, da sind kleine bis mittelgroße Schwierigkeiten vorprogrammiert.

Und da wir bei unserem Hotellier nur mit maximal 70 Personen hätten feiern können und einige Freunde Daheim bleiben hätten müssten, auf Grund der Größe der Familie, lag für uns, der nächste Schritt auf der Hand: Die Suche einer neuen Location für mehr Gäste und doch hätte ich nie im Leben gedacht, dass es dennoch so schwer werden würde, entscheiden zu müssen, wer eingeladen wird und wer leider nicht.

Nach langem Hin und Her haben wir es geschafft eine finale Gästeliste aufzustellen. Unser Budget pro Kopf war, ich würde sagen durchschnittlich hoch, obwohl wir uns für ein Destination Wedding in den österreichischen Bergen entschieden hatten.

 

Und natürlich muss man sich Gedanken darüber machen, für wen man das Geld aus tiefsten Herzen gerne ausgeben möchte und für wen nicht. Zudem wollten wir natürlich stets jeden unserer Gäste mit dem dazugehörigen plus Eins einladen, das treibt die Kosten schnell in die Höhe. Da stellt sich schnell die Frage, ob man Freunde, Familie und sogar vielleicht Geschäftspartner einladen muss, mit denen man vielleicht nicht mehr den Kontakt hat, oder nur weil man dies vielleicht aus diversen „politischen“ Gründen tun sollte. Ich kann Euch sagen, so eine Planung ist wohl die erste große Bewährungsprobe für ein Paar.

Wir wollten ehrlich sein, zu uns und zu unseren Gästen: es ist unsere Hochzeit. Wir können einladen, wen wir wollen und nicht, wen wir „eventuell weil“ müssen oder wer nicht dabei sein darf, weil er/sie sich nicht mehr mit irgendwem versteht, richtig?

 

5. Das Budget.

 

Sprechen wir also über das Finanzielle: Wie sich jedes potenziell heiratswillige Paar denken kann, ist eine Hochzeit stets ein teures Vergnügen. Natürlich kommt es immer darauf an, wie und was man plant und wie man für sich "teuer" definiert, nicht wahr?

Wir haben unser Budget relativ hoch angesetzt. Das kann einem schon Kopfzerbrechen bereiten, nicht nur durch meine berufliche Umorientierung, sondern auch, weil es ganz einfach viel Geld ist. Gerade in der heutigen Zeit und wenn man dazu auch noch in einer der teuersten Metropolen Deutschlands wohnt.

Dass die Kosten aber so hoch werden würden, das haben wir vorher irgendwie auch nicht wahr haben wollen.

Seien wir ehrlich: Wer Gäste nicht zu sich in den eigenen Garten, falls überhaupt vorhanden in den Großstädten, sondern in ein anderes Land einladen will, muss zwangsläufig mit Kosten rechnen. Dabei ist es völlig egal, ob man wenige Gäste hat und dafür exklusiver feiert oder eine riesige Party mit 300 Leuten mit einem günstigeren Buffet macht, oder wie wir irgendwie alles im Durchschnitt liegt mit Mmittelgroßer Hochzeitsgesellschaft und mittlerer Locationmiete.

Hat man sich aber erst einmal mit dem Gedanken arrangiert, kann man mit den Kosten planen und dann ist es auch in Ordnung: denn schließlich fheiratet man ja nur einmal in seinem Leben, naja, zumindest in meiner Vorstellung.

Auch wir haben zwischenzeitlich mit mehreren Hochzeitspaaren (bereits verheiratet oder in Planung) gesprochen und alle haben im Endeffekt sehr viel mehr Geld in die Hände genommen als ursprünglich budgetiert. Das beruhigt einen doch ungemein, dass es nicht nur einem selbst so geht.

 

6. Wedding Planner - Ja oder Nein?

 

Hätten wir die Location genommen, in denen auch schon mehrere Familienmitglieder meines Zukünftigen geheiratet haben, dann hätten wir wohl auch auf einen Wedding Planner verzichtet. Auch durch meine bestehenden Kontakte zu Hotelliers und Zulieferern wäre dies wesentlich einfacherer gewesen.  Im Ausland, auch wenn es "nur" Österreich ist, wird dies schon ein bisschen schwieriger. Man kennt die Infrastruktur nicht, man hat keine Kontakte und auch die ganze Organisation ist einfach schwieriger, wenn man nicht vor Ort ist. Daher sind wir sind wirklich sehr froh darüber, dass wir durch Freunde in Salzburg schnell Jemanden gefunden haben, der zwar kein professioneller Weddinger Planner ist, aber dennoch Spaß daran hat, Paaren bei der Planung zu helfen und der sich in der Gegend gut auskennt. Das hat uns wirklich viel Arbeit abgenommen und wir waren nicht ganz so lost und hat dazu auch noch einen riesen Spaß gemacht! Bzw. macht es ja auch immer noch ;)


So viel zum ersten Teil meiner Kolumne, bald geht es weiter mit den ich würde sagen wichtigsten Teil der Feierlichkeiten - dem Kleid. :)

 

 

Love, Sara

 

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